Notinstandsetzung der Starteinrichtung des Mähdreschers TX 68.         08. November 2021    

Einleitung.
Unser Mähdrescher hat zwei Batterien mit je 12 Volt, einen doppelpoligen Hauptschalter, einen 12/24-Volt-Umschalter, einen 24-Volt-Anlasser, eine 12-Volt-Lichtmaschine, und das übrige elektrische Bordnetz ist ebenfalls 12 Volt.
Der Anlasser drehte nicht, was wurde gemacht?

Batterien.
Die beiden Batterien durchgemessen, eine war schlecht, beide Batterieen erneuert.
Ergebnis: Trotz Startbefehl drehte der Anlasser nicht.

12/24-V-Umschalter.
Die neuen Batterien dringelassen und zusätzlich:
Die beiden dicken Kabel miteinander verbunden, somit den Umschalter überbrückt.
Achtung: es mußten noch einige kleinere Kabel getrennt und isoliert werden, ansonsten läuft der Strom falsch. Diese Nebenarbeiten werden später auf einer Unterseite erklärt.
Ergebnis: Trotz Startbefehl drehte der Anlasser nicht.

Den Doppel-Hauptschalter überbrückt.
Die neuen Batterien dringelassen, den Umschalter überbrückt gelassen und zusätzlich:
Die beiden Kabelpaare am Hauptschalter dort gelöst und dann paarweise an den Kabelösen verschraubt (und mit Isolierband umwickelt), somit den Hauptschalter überbrückt.
Ergebnis: Der Anlasser drehte.


Wiederinbetriebnahme des Doppel-Hauptschalters.
Die Kabelösen und die Schraubanschlüsse gereinigt und die Kabel wieder an den Doppelhauptschalter angebaut.
Ergebnis: Bei Startbefehl drehte der Anlasser.
Vermutung: Die Kabel waren locker gewesen.

Probehalbe Inbetriebnahme des Umschalters.
Die Kabel am Umschalter wieder in die normale Anordnung gebracht.
Ergebnis: Trotz Startbefehl drehte der Anlasser nicht.
Vermutung: Der Umschalter ist nicht in Ordnung.

Den Umschalter erneut überbrückt.
Ergebnis: Bei Startbefehl drehte der Anlasser.

Den Mähdrescher gestartet und vom Freien in die Halle gefahren.
Zukünftig, vor der neuen Ernte, soll der Umschalter ausgebaut, zerlegt und durchgesehen werden.

Vor dem Ausbau aber erst die Kabel in die Normalanordnung bringen und einen Startversuch vornehmen. Vielleicht ist der Umschalter dann innerlich getrocknet und hat sich somit selbst instandgesetzt.

Außerdem haben wir zwischenzeitlich noch zwei Reserve-Umschalter beschafft, diese können wir bei der Gelegenheit auch ausprobieren.


Weitere Hinweise.



Hinweise zur Überbrückung des Umschalters.

Der Umschalter hat im Schaltplan die Bezeichnung K51 (Relais K51)

1. Das dünne Kabel an Klemme 50a wird gelöst und isoliert. Das ist die Plusversorgung der Spule im Umschalter. Somit kann die Spule nicht mehr arbeiten und der Umschalter bleibt zuverlässig in der "unbetätigten Stellung".

2. Das Kabel an Klemme31 lösen und isolieren. Somit wird ein versehentlicher Massekurzschluß von vornherein verhindert.

3. Das Kabel an Klemme 30a lösen.
Das Kabel an Klemme 50 lösen.
Beide Kabel verlängern, mit Kabelstück und Lüsterklemmen, und die
beiden Kabel mit einem nichteinrastenden Schalter,
der bei Betätigung elektrisch leitend wird, verbinden.

Wenn dieser Taster gedrückt wird,
dann gelangt +24Volt von Anlasser.Kl.30 zu Anlasser.Kl.50, das ist der Startbefehl.

4. Die Mutter von Kl.30 lösen und das rote Kabel herausnehmen und isolieren. Das dicke schwarze Kabel bleibt.
Die Mutter von Kl.31a lösen und das Kabel herausnehmen und die Öse auf Kl. 30 aufstecken. Beide Muttern wieder anziehen.
Kl. 30a hat jetzt gar nichts mehr, Kl.30 hat zwei dicke schwarze Kabel, und das mitteldicke rote Kabel mit Öse ist nicht angeschlossen.

Nunmehr ist der Umschalter überbrückt, die beiden Batterien bieten zusammen 24Volt und mit dem Taster aus Punkt 3 kann nunmehr der Anlasser zum Drehen gebracht werden. Zuerst aber schalten wir den Doppel-Hauptschalter ein.

Abstellmagnet.

Der Abstellmagnet hat Masse und zwei Plusanschlüsse.
Einer muß während des Startens und während des ganzen Motorlaufs mit 12Volt-plus verbunden sein, der andere muß und darf nur während des Startvorgangs mit 12Volt-plus verbunden sein.

Wenn die Spannungsversorgung des Abstellmagneten nicht wie oben beschrieben in Ordnung ist, dann kann trotz drehenden Anlassers der Dieselmotor nicht anspringen, weil der Abstellmagnet über eine eingebaute Feder und einen Hebel an der Einspritzpumpe die Kraftstoffversorgung des Dieselmotors unterbricht.

Der Dieselmotor wird übrigens auch so abgestellt,
durch Unterbrechung der Halteleitung zum Abstellmagneten.
Kein Strom im Abstellmagnet=der Dieselmotor wird abgestellt.

Wir schneiden die Halteleitung auf, verlängern diese,
ziehen an dieser Stelle ein Kabel nach vorn
in die Kabine zu einem Schalter
und ein zweites zurück an die unterbrochene Stelle.
Mit dem Schalter können wir dann später von der Kabine
aus die Haltestromversorgung unterbrechen und somit den Dieselmotor ausstellen.

Kraftstoffmengeneinstellung.

Die Kraftstoffzufuhr wird mit einem Stellmotor, der sich an der Einspritzpumpe befindet eingestellt. Dieser hat zwei Anschlüsse. Man braucht 12V-Plus und Masse. Je nachdem, wie man es anschließt und wie herum man den Motor laufen läßt, wird mehr oder weniger Kraftstoff zugeteilt. Wir nehmen die Kabel und stellen die Kraftstoffzufuhr auf geschätzte 30% ein und dann entfernen wir die Kabel wieder von der Spannungsversorgung. Der Motor wird dann mit Teildrehzahl laufen.
Er soll aber auch nicht zu langsam laufen, denn dann werden die Ölpumpen zu stark belastet.

Der hydrostatische Fahrantrieb.

Das Ventil dazu wird mit 0 bis 3 Volt betrieben.

Je nachdem, wie herum der Strom angeschlossen wird, läuft die Fahrantriebspumpe dann vorwärts oder rückwärts.

Normalerweise geschieht dies über den Fahrhebel.

Da uns die Elektrik unzuverlässig erscheint, haben wir die Gesamtelektrik abgeklemmt oder anders gesprochen nur Anlasser, Doppelhauptschalter, Lichtmaschine sowie den Abstellmagnet in Betrieb gelassen.

Die Kraftstoffmengeneinstellung elektrisch gemacht, dann aber die Kabel wieder entfernt.

Beim Fahrantrieb gehen wir so vor:
Von der Batterie zwei Kabel mit 12Volt und Masse nach vorn in die Kabine gelegt, dort an die 12 Volt Leitung einen Vorwiderstand von 600 Ohm eingebaut Hinweis: 6 mal 100Ohm in Reihe, je 5 Watt Leistungsvermögen, diese Widerstände sind äußerlich nicht ganz klein, kosten vielleicht 2 Euro je Stück (oder auch viel weniger). Wegen ihrer Größe werden sie durch die Verlustwärme nicht zerstört.

Der 600-Ohm-Vorwiderstand dient dazu, von den 12 Volt Spannung herunterzukommen. Am Ventil kommen dann vielleicht 1bis2 Volt an. Damit läuft der Mähdrescher sehr langsam (außerdemläuft er ja auch nicht volle Drehzahl, siehe oben)

Die beiden Kabel gehen als Eingangskabel an einen Doppelumschalter mit Nullstellung, wenn der Betätgiungshebel in der Mitte steht. Der Schalter ist in allen drei Stellung einrastend. Vorwärts-Null-Rückwärts.

Die beiden Ausgangskabel gehen vom Schalter aus der Kabine nach hinten zum elektrischen Fahrventil der Hydrostatpumpe (sitzt der Hydrostatpumpe und diese sitzt am Dieselmotor, linke Seite, in Verlängerung der Kurbelwelle).

Somit haben wir eine einfache Vorwärts-Null-Rückwärtssteuerung mit gleichbleibender, sehr geringer Geschwindigkeit.

Schlußbemerkung.

Die ganzen Maßnahmen dienen dazu, den Mähdrescher zuverlässig zum Laufen zu bringen, damit wir vom Freien in die Halle fahren können.

Das haben wir gemacht, das hat wunderbar geklappt und im nächsten Jahr April/Mai, wenn es warm ist, können wir in aller Ruhe die Fahrzeugelektrik vollständig neu aufbauen.

Im Winter können wir im Haus einige Baugruppen anfertigen und austesten und dann haben wir im Frühjahr sehr viel weniger Arbeit.

Der Mähdrescher TX 68 ist, von der Elektrik abgesehen, in einem brauchbaren Zustand.




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