• Die Kurbelwelle treibt die Nockenwelle an.
• Die Nockenwelle treibt mittels Übertragungseinrichtungen die Ventile an.
• Bei unserem Motor MWM D 225.6 sie es so aus: Die Nockenwelle befindet sich seitlich in halber Motorhöhe.
• Die Nockenwelle hebt Stößelstangen nach oben.
  
• Dort stoßen sie auf ungefähr waagrecht liegende mittig gelagerte Kipphebel.
• Die Stößelstangen heben durch ihre Bewegung die eine Kipphebelhälfte nach oben, wodurch die gegenüberliegende Seite des Kipphebels nach unten gedrückt wird.
• Dort trifft diese Kipphebelseite auf den Ventilschaft, drückt diesen nach unten. Dadurch wird das Ventil geöffnet.
  
  
• Wie wird nun aber das Ventil geschlossen? Sobald die Nockenwelle über die Übertagungseinrichtungen keinen Öffnungsdruck mehr auf das Ventil ausübt, wir dieses durch eine eingebaute recht starke Druckfeder geschlossen.
• Wir merken uns: Die Ventile schließen mit Eigenkraft durch die eingebaute starke Ventilfeder.
• Die Ventilbetätigung braucht ein gewisses Spiel, eine gewisse "Luft", weil sich die Teile im Motor bei heißem Motor ausdehnen.
• In desem Fall drehen wir den Motor an der Kurbelwelle um genau eine Umdrehung weiter.
• Jetzt, nach dieser Umdrehung der Motorhauptwelle, ist der Kolben wieder oben. Es ist das Ende des Verdichtungstaktes. Als nächstes kommt der Beginn des Verbrennungstaktes. Zu diesem Zeitpunkt sind beide Ventile geschlossen.
• Und genau zu diesem Zeitpunkt kann das Ventilspiel der beiden Ventile dieses Zylinders eingestellt werden.
• In unserem Fall beträgt der Wert 0,2mm für das Einlaß- wie auch das Auslaßventil bei kaltem Motor.
• Dazu werden die Einstellschraube und die Kontermutter des Kipphebels passend eingestellt.
• Im Vorfeld sollte man eine Fühlblattlehre beschafft oder griffbereit haben.

• Die Zündfolge bei unserem Motor ist 1-5-3-6-2-4
• Der erste Zylinder liegt der Kraftabgabeseite des Motors am nächsten.
• Man soll für alle 6 Zylinder je eine Flammscheibe für den Einspritzdüsenhalter und je eine Ventildeckeldichtung vorab schon beschaffen.
• Die Zündfolge ist bei unserem Motor auf der linken Seite in den Motorblock eingegossen, von außen gut sichtbar. Man muß immer darauf achten, daß der Zylinder mit der Nummer 1 derjenige ist, welche der Kraftabgabeseite des Motors am nächsten ist. Angaben wie vorn oder hinten bringen nichts, weil ja der Motor in einer anderen Maschine, beispielsweise in einem Mähdrescher, durchaus auch in einer anderen Einbaulage eingebaut sein kann.
• Die Nockenwelle dreht sich halb so schnell wie die Kurbelwelle des Motors.

• Alle sechs Ventildeckel abgebaut. Dadurch werden die Ventile sichtbar und man kommt an die Einstelleinrichtungen heran.
• Alle sechs Einspritzdüsenhalter abgebaut. Jetzt läßt sich der Motor leicht drehen, denn es kann ja kein innerer Motordruck (=Kompression) mehr aufgebaut werden.
• Einen Stab in das Loch für den Einspritzdüsenhalter in den Zylinderkopf gesteckt. Dieser Stab sitzt mit seiner Unterseite auf dem Kolben auf.
  Wenn sich dieser Stab, der als Anzeiger dient, in seiner höchsten Stellung befindet, dann ist der Kolben oben.
  
  Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten: Fall eins: Die Kipphebel bewegen sich gerade alle beide, wenn der Kolben sich im Bereich des höchsten Punktes befindet. Dann sind wir dam Ende des Ausdrücktaktes. Der Kolben hatte ich eben gerade nach oben bewegt und das Abgas nach außen gedrückt. Das Auslaßventil wird jetzt geschlossen und kurz danach wird das Einlaßventil geöffnet. Der Motor saugt jetzt Luft an.
  
  In diesem Fall (mit der Bezeichnung Fall eins) können wir die Ventile nicht einstellen, denn die Kipphebel müssen zu diesem Zeitpunkt ja stramm mit dem einen Ende auf den Stößelstangen, mit dem anderen Ende stramm auf den Ventilen aufliegen.

(Zitat-Anfang)
Das ganze Wissen des Theopold-Archivs reicht teilweise bis in die 1920-er Jahre zurück, war doch der Großvater zu dieser Zeit Diplom Ingenieur bei der Firma Heinrich Lanz in Mannheim. So hat er zu seiner Zeit entscheidend an der Entwicklung des Kühlerbulldogs mitgewirkt.

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(Zitat-Ende)